44/2
26 sept 2013
underground graffiti + street art, street action, squats, infos for writers + much more in zurich/switzerland


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No. 44/2 - SEPT 2013


26 sept 2013
yo jakobstal! (1)
part 1: alte spinnerei jakobstal im sommer 2012
im 1. teil der bild-doku über die graffitis in der alten
spinnerei jakobstal in bülach zeigt zürigraffiti fotos vom
sommer 2012


graffiti news - nachrichten in zusammenhang mit graffiti zürich
die baumwollspinnerei jakobstal an der glatt in bülach stellte
ihren betrieb 1982 ein

das idyllische gelände mit seinen einmaligen historischen
bauten und den legendären maschinen wurde unter
heimatschutz gestellt


dann 'kaufte' ein mitglied der immobilienmafia das areal,
um sich daraus eine goldgrube zu basteln...


da ihm sämtliche baugesuche für das unter schutz stehende areal
verweigert wurden, liess er das areal verrotten - und es kam
praktischerweise auch immer wieder zu 'mysteriösen'
brandstiftungen, die ein geschütztes gebäude nach dem anderen
zerstörten - erst vor ein paar wochen ist das ökonomiegebäude für
den ehemaligen rebberg vollständig abgebrannt...


jetzt haben die politickers dem spekulanten grünes licht gegeben
und das historische areal ist nun nach jahrzehntelanger
systematischer vernachlässigung und brandstiftungen plötzlich
nicht mehr "schutzwürdig"


das wird hier jedoch nur nebenbei als background-info erwähnt. hier geht
es vor allem um die graffitis, die auf dem areal zu sehen sind, weil sich in
diesem niemandsland natürlich gut sprayen liess - und lässt...


das ganze areal war bewaldet - auch diese wiese. der immo-mafiosi liess
den ganzen wald vor einiger zeit abholzen (darunter riesige
hundertjährige bäume - angeblich um nach 'altlasten' im boden zu
suchen, bevor er dort sein bülacher "mini-manhattan" hochzieht


die immo-vandalen wollen das ganze areal demnächst dem
erdboden gleichmachen


zürigraffiti hat das gesamte areal 2012 und 2013 ausfotografiert,
um es wenigstens in bildform für die graffiti-kultur zu erhalten


im jakobstal-areal haben
generationen von sprayers
gemalt. neben neueren
sachen aus den zehner-
jahren gibt es hier auch
noch viel material aus den
nuller und neunziger
jahren und an einigen
unzugänglichen stellen
sogar noch graffitis aus
den 80er jahren...



das sprayen auf
dem areal ist
gefährlich -
wegen
einstürzender
dächer und
mauern


noch viel gefährlicher ist der
aufenthalt im innern der
gebäude - nur was für
adrenalin-junkies, denn in
dieser trümmerlandschaft
lauern überall gefahren


wer's trotzdem wagt, sollte
am besten schuhe mit
einigermassen guten
sohlen tragen, sich nur
langsam und vorsichtig
bewegen und immer
wieder nach oben schauen
(aber auch nach unten!)

-
nachts ist der
aufenthalt auf dem
areal
selbstmörderisch!


das areal wirkt wie eine trümmerlandschaft nach einem bombenangriff


trotzdem wagen sich auch heute noch sprayers hierher


hinter (und unter!)
harmlosem grün wie
auf dem bild oben
gibt's stolperfallen,
nägel, löcher und
ungesicherte
abgründe - ein
falscher schritt kann
tödlich sein!


auch beim malen an den aussenwänden können jederzeit gebäudeteile
einbrechen


die fotos von den innenräumen folgen in part 4+5 des jakobstal-
reports (seite 5 und 6 dieser ausgabe von TIMELINE)


die glatt teilt
sich hier in
zwei
flussarme -
und beide
fliessen durch
das jakobstal-
areal

ein spaziergang
durch das einmalig
schöne, idyllische
areal zeigt trotz der
grossen
zerstörung, dass
hier eine ganze
fantastische neue,
alternative
dorfgemeinschaft
entstehen könnte


noch bestimmen
in diesem land
aber nicht die
menschen,
sondern die
monster


wir werden schon bald zeug/innen, wie das entmenschte system, das den
planeten schändet und die menschheit vergewaltigt, wie ein kartenhaus
zusammenfällt


so sah das geschützte
ökonomiegebäude aus,
bevor es kürzlich
abgefackelt wurde.
1982 war hier alles
noch im toppzustand


reste eines
niedergebrannten
hauses, das unter
heimatschutz stand


vorsicht: fallende ziegel!
yo
bülach


yo
8180


auf kopf und
füsse achten
erhöht die
lebensdauer
beim
aufenthalt in
ruinenland-
schaften


zum glück nicht
mehr allzulange


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auf dieser seite (s.2) / on this page (p.2):
JAKOBSTAL BÜLACH (1) - vom geschützten stück
heimat zur spekulantenruine und zur graffiti hall


achtung
lebensgefahr:
überlebens-tipps
für den aufenthalt
in der
ruinenlandschaft
'jakobstal'


dieser zürigraffiti-bildreport hat 5 seiten und zeigt die legendäre
bülacher graffiti hall, wie sie im sommer 2012 (3 seiten) und im
sommer 2013 (2 seiten) ausgesehen hat


extrem gefährliche
stelle, besonders da
wo das grün den
abgrund verbirgt

achtung:
ungesicherte
löcher und
abgründe!


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